KI-Einführung erfordert kein klassisches IT-Projekt, sondern kontinuierliches Training
- Jakob
- 12. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Lange Zeit war die Einführung neuer Technologie vor allem eines: ein Projekt. Es wurde geplant, beauftragt, umgesetzt – und mit dem Go-Live war die Sache weitgehend erledigt. Man sprach von Anforderungen, Schnittstellen und Integrationen. Das Ziel war, etwas Technisches bereitzustellen, das funktioniert.
💼 Artificial Experts verändern nicht nur Prozesse – sie verändern, wie wir über Arbeit denken
Mit Artificial Experts wird ein Paradigmenwechsel vollzogen. Denn Artificial Experts sind weit mehr als installierte Systeme oder bedienbare Tools. Sie sind virtuelle Mitarbeitende, die ganze Aufgabengebiete im Unternehmen ausfüllen. Jeder Experte verfügt über eine eigene Identität, ein stabiles Langzeitgedächtnis und die Fähigkeit, den Kontext seines Handelns zu verstehen. Er kommuniziert über alle gängigen Kanäle (wie Telefon, Mail, Messenger, …) und – das ist der entscheidende Punkt – ist darauf ausgelegt, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und dazuzulernen. Dieses Potenzial erfordert einen neuen Ansatz: Unternehmen führen Artificial Experts nicht einfach nur ein – sie bilden sie aus.
Was früher ein Software-Rollout war, ist heute der Beginn einer echten Zusammenarbeit. Wie bei einem neuen Teammitglied geht es bei Artificial Experts um aktives Onboarding, fundierte Schulung und kontinuierliche Weiterentwicklung. Während der klassische Projekt-Ansatz Automatisierung liefert, schöpfen wir erst durch die Haltung eines Ausbilders das volle Potenzial virtueller Experten aus. Wer Artificial Experts als lernende Kollegen und Kolleginnen begreift, öffnet den Raum für echte Handlungsfähigkeit und operative Unterstützung. Denn sie sind nicht fertig, wenn sie starten – sie fangen gerade erst an zu lernen.
Diese Entwicklung verändert die Logik von Grund auf. Während klassische IT-Systeme nach ihrer Einführung vor allem stabil laufen sollen, entfaltet sich das volle Potenzial eines Artificial Experts erst durch die tägliche Arbeit im Unternehmen. Ihre Fähigkeiten und ihr Wissen werden durch Training, Coaching und Pflege stetig erweitert und verfeinert.
Artificial Experts bewegen sich genau in diesem Spannungsfeld zwischen Technologie und Team. Sie sind technisch hochentwickelt, doch ihre volle Wirkung entfalten sie im Zusammenspiel mit Menschen, Systemen und Prozessen. Und genau deshalb ist ihre Ausbildung der Schlüssel zum Erfolg.
🧠 Die lernende Organisation: Mensch und KI als Ausbildungsteam
Damit hebt sich die Diskussion von der reinen Funktionalität eines Systems auf eine neue, strategische Ebene. Die zentrale Frage lautet nicht mehr: „Was soll die KI tun?“, sondern: „Was muss sie lernen, um eine wertvolle Rolle in unserem Team zu übernehmen?“ Diese Verschiebung – von statischem, deterministischem Customizing hin zu dynamischer Kompetenzentwicklung – ist essenziell und bringt neue, spannende Verantwortungen mit sich.
Diese neue Sichtweise rückt Fachabteilungen in eine entscheidende Rolle: Als Ausbilder und Mentoren sind sie für die Entwicklung ihrer virtuellen Kollegen verantwortlich. Sie gestalten das Onboarding, begleiten die Weiterbildung und geben kontinuierlich Feedback. Die Vision ist klar: Es braucht Menschen, die als AE-Ausbilder die Verantwortung für die Entwicklung ihrer digitalen Kollegen übernehmen.
Parallel dazu hebt ein entscheidender Aspekt den Ausbildungsprozess auf eine neue Stufe: Der Mensch als Ausbilder eines Artificial Expert wird in seiner Ausbildungsarbeit selbst durch erfahrene virtuelle Fachtrainer unterstützt. Die Bedienung proprietärer Agent-Plattformen wird damit vollständig durch eine barrierefreie Kommunikation zwischen menschlichen und virtuelle Kollegen ersetzt. So entsteht ein intelligenter, skalierbarer und systematischer Ausbildungsprozess.
🌱 Die neue Haltung: Partnerschaft statt Automatisierung
Die Wirkung von Artificial Experts geht weit über Features und Schnittstellen hinaus. Sie entfaltet sich durch gezieltes Training. Ihre Leistungsfähigkeit ist ein direktes Ergebnis ihrer Ausbildung. Und sie lernen umso schneller und nachhaltiger, je aktiver sie trainiert, begleitet und gefördert werden – genauso wie ihre menschlichen Kolleg:innen.
Wer Artificial Experts wie ein Projekt behandelt, gewinnt Effizienz. Wer sie als Mitarbeitende ausbildet, gewinnt Mitarbeitende, die Initiative ergreifen, Verantwortung übernehmen und gemeinsam mit dem Team wachsen.
