From Agent to Expert: Die neue Rolle von KI im Unternehmen
- Jakob
- 24. Juni
- 2 Min. Lesezeit
In vielen Unternehmen werden derzeit KI-Agenten gebaut. Sie beantworten Fragen, automatisieren Prozesse oder unterstützen bei der Informationssuche. Doch während Agenten in der Lage sind, einzelne Aufgaben effizient zu bearbeiten, fehlt ihnen oft die Einbettung in komplexere Unternehmenskontexte.
Der Übergang von Agenten zu echten virtuellen Mitarbeitenden ist daher ein entscheidender Schritt – und erfordert ein Umdenken im Umgang mit künstlicher Intelligenz.
🤖 Was genau sind KI-Agenten – und was fehlt ihnen noch?
KI-Agenten werden oft als autonome Software-Einheiten beschrieben, die bestimmte Ziele verfolgen und auf Grundlage von Regeln, Modellen oder Daten bestimmte Aktionen ausführen (IBM, 2024).
In der Praxis sind Agenten derzeit typischerweise darauf ausgelegt, klar abgegrenzte Aufgaben oder Teilschritte innerhalb vordefinierter Workflows zu übernehmen – etwa im Bereich der Automatisierung, Informations-verarbeitung oder standardisierten Interaktion.
Sie sind hochspezialisiert, aber in der Regel nicht darauf ausgelegt, flexibel und langfristig integriert in Teams und Prozesse zu arbeiten.
Darüber hinaus werden Agenten heute meist stark deterministisch – also regelbasiert – eingesetzt. Sie agieren reaktiv, innerhalb klarer Systemgrenzen und häufig in einfachen Umgebungen.
Dabei bleibt das eigentliche Potenzial moderner KI oft ungenutzt. Agenten sind als Werkzeuge für klar umrissene Aufgaben äußerst nützlich, aber in ihrer Rolle und Handlungsfähigkeit stark begrenzt.
⚠️ Die Agency Gap: Warum Agenten an ihre Grenzen stoßen
Die sogenannte AI Agency Gap beschreibt genau diese Diskrepanz. Gartner (2024) definiert damit die Lücke zwischen dem, was heutige KI-Systeme und Agenten leisten können, und der Handlungsfähigkeit menschlicher Mitarbeitender (human agency).
Während vollständig deterministische Chatbots auf einfache, reaktive Aufgaben in stabilen Umgebungen beschränkt sind, bieten moderne LLM-basierte Assistenten und Agenten bereits mehr Flexibilität – ohne jedoch die Handlungskompetenz eines Menschen annähernd zu erreichen. Die AI Agency Gap zeigt sich besonders dort, wo es um Autonomie, proaktives Handeln und die Bewältigung komplexer Aufgaben in dynamischen Umgebungen geht (siehe Abbildung).
🧠 Artificial Experts: Die neue Generation virtueller Mitarbeitender
Artificial Experts überbrücken diese Lücke. Sie sind ein weiterentwickelter Ansatz für den produktiven Einsatz von KI im Unternehmen. Im Unterschied zu klassischen Agenten sind sie nicht als Werkzeuge, sondern als virtuelle Mitarbeitende konzipiert.
Sie verfügen über:
eine dauerhafte Rolle und Identität
ein stabiles und langfristiges Gedächtnis
Kompetenzen und Fähigkeiten
multimodale Kommunikationsfähigkeiten (über diverse Kanäle)
Kooperationsfähigkeit mit Menschen, Systemen und anderen AEs
die Möglichkeit, aus Erfahrungen zu lernen und sich weiterzuentwickeln
Dank KI-basierter Trainingspfade und ihrer Lernfähigkeit werden Artificial Experts gezielt ausgebildet und sind schnell einsatzbereit. Statt isolierte Tasks abzuarbeiten, übernehmen Experten komplexe Aufgabenbereiche und handeln proaktiv. So entfalten sie das volle Potenzial moderner KI.
🎓 Ausbildung als Schlüssel: Der Weg vom Tool zur Arbeitskraft
Ein wesentlicher Unterschied zwischen klassischen Agenten und Artificial Experts liegt in der Art und Qualität ihrer Ausbildung.
Artificial Experts werden:
durch strukturierte Trainingspfade ausgebildet
von KI-basierten Ausbildern (wie etwa Emma) begleitet
in einem eigenen virtuellen Coworking Space kontinuierlich weiterentwickelt
Die Weiterentwicklung von KI-Agenten zu Artificial Experts markiert einen grundlegenden Paradigmenwechsel im Umgang mit KI-Systemen.
Agenten sind Werkzeuge, die Aufgaben effizient abarbeiten – großteils deterministisch und auf bestimmte Tasks oder Abläufe beschränkt. Artificial Experts sind virtuelle Mitarbeitende, die Rollen und Aufgabenbereiche übernehmen und mit ihren Herausforderungen wachsen.
Mit ihnen entsteht eine neue Form der Zusammenarbeit: Nicht länger fungiert KI nur als technisches Werkzeug im Hintergrund – sie wird zur echten virtuellen Arbeitskraft.

